Der Blick auf die Südfassade des Hauses im Jahr 2019 lässt so einiges erahnen. Die letzte Renovation liegt schon Jahr(hunderte?) zurück. Der Putz bröckelt im wahrsten Sinne des Wortes und es muss so langsam gehandelt werden, wenn wir die Sicherheit der Passanten gewährleisten wollen. Auch die anderen Seiten des Hauses sehen nicht viel besser aus. Der äussere Zustand des Hauses lässt leider auch einiges auf die innere Verfassung schliessen. Somit müssen wir uns im ersten Schritt mit der Stabilisierung und Statik vom Haus befassen. Ein alter Brand im Kamin hat die Fassade instabil werden lassen und viele Änderungen und weniger fachmännisch ausgeführte Reparaturen führen zu fatalen Folgen in der Statik des Hauses.
Somit heisst es ziemlich gleich mal: Gerüst aufbauen und anfangen den alten Putz abzuschlagen. Dann wird erst klar werden, wie wir weiter vorgehen können und welche Aufwände auf uns zukommen. Natürlich gibt es viele Überraschungen, und so kommt unter anderen ein vorher verputztes Fachwerk im oberen Stock zum Vorschein. Wunderschön aber gleichzeitig auch wahnsinnig renovierungsbedürftig. Fast gleichzeitig haben wir mit der Renovierung des Daches begonnen. Hier war vor allem das Ziel, ein altstadtkonformes Erscheinungsbild mit den Biberschwanzziegeln herzustellen aber auch die Dämmung des Daches und der Einbau von vier neuen Dachfenstern sowie der Erweiterung der bestehenden Lukarne standen auf dem Plan. Somit kann dann auch der oberste Stock des Hauses für wohnliche Zwecke genutzt werden. Genutzt wurde er zwar bisher auch schon aber leider nur von den Tauben als Winterquartier.
Es folgen einige Monate harte Arbeit. Alte Fassade abspitzen, instand setzen, Dämmputz auftragen, Verputzen und schliesslich Streichen. So haben wir einige Runden um das Haus gedreht und die insgesamt 320qm Fläche sehr gut kennengelernt. Nach einem Jahr Arbeit war es aber soweit: Wir konnten abrüsten und das Ergebnis bewundern. Und können wohl behaupten, nun (zumindest äusserlich) eines der schönsten Häuser in Bremgarten zu haben, denn mittlerweile dürfen wir uns auch Eigentümer von 22 neuen Holzfenstern nennen.